Die Projektoren
Nachdem die drei Teilbilder erstellt waren, mussten
sie weiterverarbeitet werden, da 3 SW-Negative
vorlagen. Für die Darstellung im Projektionsapparat benötigt man
Diapositive.
Herstellung eines Diapositivs
Die Diapositive wurden mittels Kontaktkopien auf
üblichen Diapositivplatten hergestellt. Laut Prof. Dr. A. Miethe
musste eine gute Diapositivplatte dieselbe Gradation haben, wie eine
gute Negativplatte. Des weiteren sollte sie sich von der
Negativplatte nur durch ihre Glasklarheit und Feinkörnigkeit
unterscheiden. Prof. Dr. A. Miethe benutzte deutsche Fabrikate der
Firma Sachs. Die Diapositivplatten vieler anderer Hersteller hatten
eine zu hart arbeitende Emulsion. Von englischen Fabrikaten riet er
ab, da diese Platten sich bei längerer Entwicklung leicht gelb
färbten. Das wiederum wirkte sich negativ auf die Farbenechtheit bei
der additiven Synthese aus.
Der Kopierrahmen hatte die lichten Maße 9x24cm. Er
besaß oberhalb des eingelegten Negatives einen ausklappbaren Deckel,
durch den die Belichtung vorgenommen wurde. Der Deckel bestand aus
drei Klappen im Format 9x8cm, die entweder gemeinsam oder auch
einzeln zu öffnen waren. Dadurch war es möglich beim Kopieren kleine
Belichtungsfehler des Negatives auszugleichen. Falls die Negative
Fehlstellen aufwiesen, wurden sie vor dem Umkopieren retuschiert. Im
Kopierrahmen wurden dann Negativplatte und Diapositivplatte in
Kontakt gebracht und die Belichtung bei künstlichen, möglichst
gleichmäßigen Licht vorgenommen. Dazu diente eine Glühlampe, die bei
konstanter Spannung ein sehr gleichmäßiges Licht lieferte.
Bei normalen Negativen sollte der Abstand von der
Leuchte zur Kopierlampe bei 30-35cm liegen. Bei sehr dünnen
Negativen sollte der Abstand verdoppelt werden. Die Belichtungszeit
bei mitteldichten Negativen betrug 2 – 4 Sekunden.
Die Diapositivplatten entwickelte Prof. Dr. A.
Miethe mit einem sehr stark konzentrierten Rhodinalentwickler.
20ccm Rhodinal wurden mit 110 - 120ccm Wasser verdünnt. Damit konnte
er ca. 12 bis 15 Diapositive hintereinander entwickeln.
Die Entwicklungszeit lag ungefähr zwischen 8 – 20
Sekunden. Danach fixierte er die Platten auf herkömmliche Weise und
wässerte sie ca. 20 – 40 Minuten.
Prof. Dr. A. Miethe wählte diesen stark
konzentrierten Entwickler, da dieser bei der schnellen Entwicklung
bessere Ergebnisse erzielte als bei einer langsameren.
Der Weg der additiven Mischung, der auch als
Betrachtungs- oder Projektionsfotografie bezeichnet wird, führte
nicht zu materiellen farbigen Bildern.
Es gab nur die Möglichkeit, die Bilder in einem
eigens dafür konstruierten Betrachtungsapparat farbig erscheinen zu
lassen. Des weiteren konnte man sie an die Wand oder auf einen
Schirm projizieren und sie damit einer größeren Anzahl von
Betrachtern gleichzeitig farbig vorführen.
Prof. Dr. Miethe zog die Methode der additiven
Synthese der subtraktiven Synthese vor, da sich auf diesem Weg eine
enorme Farbtreue erzielen ließ.
Miethe hob besonders den wissenschaftlichen Wert
hervor, da man gefärbte Objekte mit relativ geringem Aufwand korrekt
wiedergeben konnte.
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